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Kräuter, Zunder und so weiter

Wo man Kräuter gedeihen lässt und weder ihnen noch den Insekten sofort mit Bekämpfungsmitteln auf die Pelle rückt, findet sich auch in der kalten (naja, kühlen) Jahreszeit eine beträchtliche Auswahl an essbaren oder anderweitig verwendbaren Pflanzen.

In unserem Schulgarten nasche ich z.B. rund ums Jahr Gänseblümchen und auch der Löwenzahn steht vereinzelt in jeder Form seiner Blüte - von leuchtend gelb bis zur Pusteblume.

Am Zaun und unter den Hecken lockt die Gefleckte Taubnessel mit süßen Blüten, flankiert von Labkraut und Knoblauchsrauke.

Brombeerblätter gibt es sowieso das ganze Jahr und im Wald schmeckt der Gundermann.

An Feldrändern schießen winzige Brennnesseln hervor. Die mannshohen, faserigen Stängel vom letzten Jahr sind ein guter Zunder: Man hält sie als Bündel, legt glimmenden Zunderschwamm hinein und schwingt am langen Arm in endloser 8er-Bewegung, bis das Zundernest in Flammen aufgeht. Alles ohne Pusten.

 

Ich danke jedem Landwirt, der seinen Hecken- und Feldränder ein wenig Freiheit gönnt. Im Kampf um faire Milchpreise wäre es viel einfacher die Bauern zu unterstützen, wenn diese Forderungen vom Dünger- und Schädlingsbekämpfungswahn losgelöst wären.

 

Mehr Kräuterkunde und Zündtechniken gibt's bei meinen VHS- und SDW-Angeboten unter offene Kurse in Natura.