Team Vierbeiner

Eine Herde ist mehr, als die Summe ihrer Tiere. Trotzdem möchten wir hier jede Ziege genauer vorstellen. Alia hat größtenteils brandaktuelle Fotos der einzelnen Ziegen geknipst. Schaut euch um!

Fritzi

Die Walliser Schwarzhalsziege Fritzi kann man mit Fug und Recht als Stammvater unserer aktuellen Herde bezeichnen. Nach den acht "Gründungsgeißen" kam Fritzi als ein Menschen gegenüber scheuer Zuchtbock dazu und zeugte erfolgreich Nachwuchs. Von unseren 2020er Kitzen sind mit Rabauke, Toni, Cino, Stella, Frida und Lakritz noch sechs Kinder von Fritzi mit dabei, denen er seine großen Hörner, die kleineren Ohren und das lange Wuschelfell vererbt hat.

Vergleicht man mit den Muttertieren Lotte und Maja, lässt sich das vermischte Erbe v.a. an den Ohren sehr gut erkennen.

Ansonsten ist Fritzi inzwischen ein verschmuster, selbstsicherer Bock geworden, der zusammen mit Lakritz die Führung der Herde beansprucht, aber sich seine fiesen Nicklichkeiten gegenüber rangniederen Tieren weitgehend abgewöhnt hat. Und wenn er Partylaune hat, macht er Luftsprünge und lässt sein Fell fliegen.

Maja

Maja hatte großen Einfluss darauf, dass Kathi und Nike 2020 fester Bestandteil des Heidelberger Ziegen-Teams wurde. Ein keckes, schlaues Tier, aber misstrauisch, wenn der Tierarzt kommt oder sich andere Veränderungen wie Weidewechsel anbahnen.

Ärger geht sie wenn möglich aus dem Weg und kann sich in Rangkämpfen auch nur schwer behaupten. Oft geht sie ihren eigenen Weg und findet die leckersten Pflänzchen, statt nur den Starken hinterher zu dackeln.

Maja ist v.a. Kindern gegenüber zutraulich, denn Kinder geben weder Spritzen, noch schneiden sie Klauen.

Ihr wunderbar gemustertes Fell vererbte Maja schon mehrfach und bescherte uns immer bildhübschen Nachwuchs. Stella und Cino sind die besten Beispiele und das Trio liegt auch weiterhin oft beieinander.

Stella

Stella kam 2020 als Zwilling von Cino auf die Welt und fristete einige Zeit wie ihre Mutter Maja ein rangniederes Dasein. Nachdem Stella 2023 neben dem eigenen Nachwuchs auch noch zwei weitere, abgelehnte oder unterversorgte Kitze mit übernahm, stieg sie in der Rangordnung an die Spitze der weiblichen Tiere und misst sich auch mit den Böcken. Unser jüngstes Teammitglied Maxi bezeichnet Stella deswegen treffend als "die Ziege, die upgelevelt hat".

Neben einem Schub an Größe und Gewicht halfen allerdings auch ein paar Abgänge dominanter Geißen zu ihrer aktuellen Position.

Die mittelgroßen Ohren, die breit auswachsenden Hörner und das straciatella-gefleckte Wuschelfell lassen Stella unschwer als Nachwuchs von Maja und Fritzi erkennen.

Cino

Träumerle Cino hätte wohl nichts dagegen einzuwenden gehabt, wenn er eine kleine Schoßziege geblieben wäre. Noch heute schläft er gerne mit dem Kopf auf Kathis Schulter ein.

Rangkämpfe interessieren ihn nur als Spiel. Ansonsten zottelt Cino halt so mit und macht sich keinen Kopf. Warum auch? Ist doch nett hier.

Eine Eigenart ist, dass er Menschen zur Begrüßung gerne im Gesicht beschnuppert.

Eine liebenswerte unkomplizierte Ziege, die sich nie verletzt, seinen Hirten voll vertraut, am Halfter mitläuft und zufrieden vor sich hin lebt. Eigentlich ein Tier, von dem Mensch noch so einiges lernen könnte.

Lotte

Unsere "Oma Lotte" ist die einzige genetisch hornlose Ziege in der Herde. Spitzbübisch umgeht sie viele Rangeleien und stibitzt sich ihren Anteil.

Ihre 2020er Söhne Toni und Rabauke gehören weiter zu uns. 2022 brachte sie Joey auf die Welt, der sich noch sehr jung und ungeplant fleißig fortpflanzte und Lotte zur 14fachen Oma machte. In diesem 2023er Nachwuchs hatten wir auch mehrere hornlose Kitze, die wir - teils zusammen mit ihren Müttern - in andere Herden abgegeben haben.

Oma Lotte blieb bei uns und gehört mit Maja und Fritzi zum ursprünglichen Kern der Heidelberger Ziegen.

Toni

Der Schöne Toni ist ein Bild von einer Ziege: Reinweiß, bis auf eine schwarze Zorro-Maske und ein adrettes 80er-Jahre-Pony. Dazu riesige, extrem breit auswachsende Hörner, die ihn von seinem gescheckten vollbärtigen Zwilling Rabauke unterscheiden. Unser Osterkitz von 2020 ist Spezialist für hochhängendes Futter und steht gerne beim Fressen auf den Hinterbeinen. Leckereien in 2m Höhe sind für Toni selbstverständlich zu erreichen. Da er mit den Vorderklaunen auch Äste herunter biegt oder bricht, verschafft er der ganzen Herde Zugang zu schwer erreichbarem Futter.

Dazu ein drolliges Gemüt ohne Führungsanspruch. Ein Glück für jede kleine Ziege, wenn Toni dir die Leckereien ranholt.

Rabauke

Der Name ist Programm und dieser am Ostersonntag 2020 geborene Sohn von Lotte geht Menschen gegenüber sehr selbstbewusst zu Werke. Er ist keineswegs aggressiv, aber er hat herausgefunden, dass er längst zu stark ist, um von einem einzelnen Menschen festgehalten zu werden. Das macht die Arbeit mit ihm (z.B. Klauenschneiden) nicht einfach.

Ein im ersten Versuch nicht erfolgreich gegipster Beinbruch hätte fast bedeutet, dass wir das Tier erlösen mussten. Doch ein zweiter Anlauf und viel Zuneigung der Montessorischüler*innen hat die Heilung ermöglicht. Nur im vollen Lauftempo erkennt man noch immer, dass Rabkauke an einem Hinterbein gehandicapt ist.

Der größte Bart, die größte Fresse und bockstark - so ist unser Rabauke.

Frida

Unsere Frida trägt das wunderschöne Gämsengesicht ihrer Oma Hanni, die unser Logo ziert. Während Hanni aber am Körper weiß-bunt gefleckt wie eine Kuh war und Fridas Mutter rein hellbraun, trägt Frida ein fast schwarzes Fell.

Frida ist sehr schmusig und reibt v.a. ihre Augenwülste gerne an Menschenbeinen. Dabei hat sie sich eine Sonderstellung erarbeitet, denn Reiben als Zeichen von Dominanz bzw. Herausforderung können wir v.a. bei unseren starken Böcken nicht dulden. Frida schätzt diese Art der Brührung auf ihre eigene Weise und wir lassen ihr diesen Genuss.

2023 bekam Frida erstmalig Nachwuchs (Freddie und Arbeitstitel Frido) und erwies sich als sehr eigenständige Mutterziege, die keinerlei Hilfe benötigte.

Frida mag Gäste - Gäste mögen Frida.

Freddie

Freddie aka Frederike aka Rike mit ihrer hübschen Fleckenzeichnung und viel Weiß, ist Menschen gegenüber recht schüchtern, was ein wenig verwundert, da ihre Mom Frida so verschmust und anhänglich ist. Vielleicht lag es daran, dass Frida mit ihrem Nachwuchs keinerlei Unterstützung brauchte, während wir gleichzeitig ein paar Flaschenkinder und andere Problemfälle zu betreuen hatten.

Keck und neugrierig ist sie trotzdem und vorne mit dabei, wenn es etwas zu entdecken gibt. Menschen kommt sie dabei aber lieber nicht zu nahe, aber das wird schon noch entspannter werden. Mit der gleichaltrigen Violine bildet sie unser junges Duo.

Violine

Violine - 2023er Jahrgang - spielt vielleicht nicht die erste Geige in der Herde und ist Menschen gegenüber scheu. Neugierig ist sie aber allemal und immer gespannt, wenn etwas los ist.

Ihre Mutter Viola verließ wie Brüderchen Kasper die Heidelberger Gefilde, doch zusammen mit Oma Lotte, der gleichaltrigen Freddie und deren Mutter Frida bildet sie eine naseweises Team rangniederer Ziegen, die sich aus Kämpfen um die Hierarchie weitgehend heraushalten.

Ein bisschen zahmer wird sie aber bestimmt noch werden - Opa Fritzi ist ein gutes Beispiel, wie man/ziege etwas verzögert die Nähe zu Menschen schätzen lernt.

Lakritz

Zu guter Letzt Lakritz, ein wahrhaft stattlicher Bock und das größte Tier unserer Herde. Zusammen mit seinem Vater Fritzi teilt sich der 2020 in Kirchheim geborene Lakritz die Leitung und Verteidigung der Herde.

Er besitzt ein recht ausgeglichenes, ruhiges Gemüt, besteht auf seiner Portion Streicheleinheiten und überlässt neugierigeren Ziegen meist die Erkundung.

Seine Zwillingsschwester Rosinchen - genau wie er eine bildhübsche, toll proportinierte Ziege - weidet mittlerweile in einer anderen Herde.

Noch kein Jahr alt verhedderte er sich in einem vom früheren Pächter zurückgelassenen Stück Netzzaun und wurde nur durch Zufall rechtzeitig gerettet. Ein mahnendes Beispiel, dass Ziegen und Schafnetze nicht zusammen gehören. Wir sind glücklich, dass der sanfte Riese gesund und stark unsere Herde führen kann.