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Aktivurlaub auf Sylt

Im Winter ist Sylt zwar keineswegs einsam, aber doch angenehm leer verglichen mit der Hauptsaison. Die Busse fahren dennoch in einem dichten Takt und der autofreie Urlaub brachte uns schöne Watt- und Strandwanderungen von List bis Hörnum.

Die großen Ferienhäuser um unsere winzige (und vor allem niedrige) Fischerhütte waren verwaist. Selbst in bester Lage in Westerland war um uns herum kaum ein Fenster beleuchtet, wenn wir uns bei Mondschein und Meeresrauschen ein Pils auf die Erlebnisse des Tages gönnten.
Die Kneipen und Clubs blieben größtenteils geschlossen, doch die Natur interessierte uns mehr und hatte geöffnet. Mal allein auf weiter Wanderung, mal in gemächlicher Gruppenführung durch Salzwiesen und Watt bei der Schutzstation Hörnum.
Und da nach 20km wandern von der Jugendherberge Möwenberg über die BaMBusBar und vorbei am Roten Kliff bis Westerland noch Energie übrig war, besuchten wir abends die kleine, aber feine Boulderhalle hinter der Norddörfer Schule.

Über den Geschmack einer "Sylter Royal"-Auster frisch aus dem Meer könnte man streiten - doch in erster Linie war die Muschel saukalt. 200 Seehunde in Sichtweite erwärmten das Herz schon eher.

Die Heidelandschaft in den weitläufigeren Dünengebieten erinnerte im Nebel und mit zahllosen Tümpeln oft an ein schottisches Hochmoor. Der Kontrast zum uns bisher bekannten sommerlichen Sylt war wunderschön und wild.

 

Kurzum: Eine tolle Reise und ein paar Tage für die Seele. Gummistiefel und Handschuhe ersetzten Badehose und Sonnencreme. Das Flair war in dieser winterlichen Wildheit besonders eindrücklich. Sylt hat einfach was von Campen bis Kampen - auch wenn Kampen uns so wenig juckt, wie eine Wanderdüne die Straßenverkehrsordnung.